Offener Brief an den Stadtrat Zürichs

Zerstörung des Schilfgürtels am Limmatufer

Sehr geehrter Herr Stadtrat Baumer, sehr geehrte Frau Stadträtin Brander

Wir bitten Sie, die Zerstörung des Schilfgürtels und anderer Pflanzen am Limmatufer zu stoppen und die Verantwortlichen anzuweisen, ihre Versprechen und Reglemente einzuhalten. Das Limmatufer mit Schilfgürtel ist für Mensch und Natur eine grosse Bereicherung.

Diesjähriger Vorfall

Das EWZ ist verantwortlich für die Uferpflege an der Limmat und delegiert sie an Grün Stadt Zürich.
Am 31.07.2023 wurde, wie schon in der Vergangenheit, der Schilfgürtel zurück geschnitten. Dies, obwohl von den Verantwortlich im Jahr 2021 versprochen wurde, dass das Schilf nicht mehr geschnitten wird. Auch die Schwertlilien wurden fast alle abgeschnitten.
Der Schilfgürtel ist nun so schmal, dass er für Vögel kein Versteck mehr bietet. Ebenfalls wurde das Schilf neben dem Biberbau abgeschnitten, wie auch an einem der Lieblingsplätze der Biber. Diese Plätze sind nun offen gelegt und bieten absolut keinen Schutz mehr. Am Limmatufer besteht nach wie vor keine Leinenpflicht für Hunde. Deshalb ist der Schilfgürtel für die Natur als Schutz und Versteck unabdingbar. Herr Stadtrat Baumer schrieb in einem Brief im Jahr 2019: «Der Biber ist ein geschütztes Wildtier und darf auch im städtischen Umfeld nicht vergrämt werden». Die Realität sieht jedoch ganz anders aus.

Es ist unverständlich, dass die Verantwortlichen der städtischen Betriebe EWZ und GSZ nichts unternehmen gegen diese Art der Uferpflege. Das Wort «Pflege» ist hier ziemlich fehl am Platz.

Versprechen der Behörden (EWZ und GSZ) im Jahr 2021

Folgende Versprechen wurden uns vor 2 Jahren per E-Mail abgegeben:

  • Am Ufer wird jeweils 2/3 gemäht und etwa 1/3 stehen gelassen.
  • Beim Biberbau wird 5 Meter ober- und unterhalb des Baus das Gras nur am Wegrand geschnitten und der Rest stehen gelassen. 
  • Etwa 30 Prozent wird zwischen Mitte und Ende Juli in einem wellenförmigen Schnitt gemäht. Der Rest wird später gemäht. So werden bestimmt auch die Brenneseln für die Raupen länger stehen bleiben.
  • Schilf und Iris werden grundsätzlich nicht geschnitten.

Auf Schilf angewiesene Vögel

Der Schilfgürtel beherbergt viele Vögel, auch Wintergäste und Zugvögel:
Eisvogel, Wasserralle, Beutelmeise, Schwanzmeise, Haubentaucher, Zwergtaucher, Teichhuhn, Blässhuhn, Stockente, Gänsesäger, Kormorane, Fischreiher, Höckerschwan, etc.

Eine Auswahl von Vögel und Insekten, die ich hier am Limmatufer fotografieren konnte, finden Sie unter:
https://www.natur-fotograf.ch/index.php/foto-alben/limmat

Fotos des Schadens

Das Schilf mit den Rohrkolben ist für den Schutz der Vögel wichtig. Im Winter dienen die Samen der Rohrkolben verschieden Vögeln als Nahrung. Zudem wurde der abgemähte Schilfgürtel bei höherem Wasserstand auch von Fischen genutzt, was wiederum Vögel anzieht.

 

Mit freundlichen Grüssen

IGAWB Interessenverein Am Wasser | Breitenstein
Martin Zahnd, Präsident
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Webseite: igawb.ch

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Pressemitteilung: Bestraft durch den Verkehr - bitte begnadigt uns.

Vorwort

Wir haben bei der Stadt ein Gesuch gestellt für die Sperrung der Strasse Am Wasser im Bereich des Engpasses (Am Wasser 108) an diesem Samstag Mittag für 2 Stunden. Dieses Gesuch wurde von Herrn Stadtrat Wolff abgelehnt mit der Begründung:

«Die Auswirkung auf den Verkehr wird mit einer Sperrung der Strasse als zu gross eingeschätzt.»

Als Alternative wurde uns die Bäulistrasse oder die Hardeggstrasse vorgeschlagen. Das zeigt den Wert, den die Anwohner der Durchgangsstrassen Am Wasser und Breitensteinstrasse bei den Behörden geniessen, den Wert von Gefangenen des Verkehrs und Gefangene sollen bitte schön ihr Maul halten!

Herr Stadtrat Wolff hat uns zu einem Gespräch eingeladen, welches doch sehr positiv verlief. Daraus resultiert die Genehmigung der Strassenkundgebung für 5 Minuten für unseren Fototermin.

Bestraft durch den Verkehr - bitte begnadigt uns.

Das ist aktuell unsere Situation hier Am Wasser und Breitensteinstrasse. Täglich mehr als 12'000 Fahrzeuge fahren hier vorbei, unzählige Lastwagen bringen unsere Fenster zum Zittern, auch nachts bleibt der Verkehr nicht aus.

Das war nicht immer so. Ich wohne seit 24 Jahren hier und bin mir sicher, dass damals nur halb soviel Verkehr hier durchgefahren ist. Lastwagen gab es damals kaum an der AWB.

Und nachts ab 9 Uhr, da war es einfach still, nur selten ein Auto. Damit konnte ich auch gut leben.

Heute hat der Verkehr natürlich überall zugenommen, nicht nur an der AWB, aber wir haben nun doppelt soviel Verkehr wie vor 20 Jahren, das ist eine extrem hohe Zunahme, deshalb nicht haltbar! Zu allem Übel kommen noch die Lastwagen dazu.

Es wird sich kaum ein Anwohner finden, der nicht auch schon morgens um 5 Uhr durch den ersten Lastwagen geweckt wurde. Schlafen mit offenem Fenster ist bei mir nicht mehr möglich.

 

Und unsere Zukunft?

Waidhaldetunnel mit Autobahnausfahrt am Wipkingerplatz? Ist zur Zeit in Abklärung.

Mit Sicherheit wird nächstes Jahr der Vollanschluss der Autobahn an die Europabrücke fertig gestellt. Tagsüber wird dort ein Lichtsignal die Einfallachse regulieren, damit nicht zuviel Verkehr in die Stadt gelangt.

Und nachts? Da blinken die Lichtsignale, dann kann man ohne Halt und ohne Behinderung direkt bei uns durchfahren. Da werden sich die Autofahrer freuen um den Zeitgewinn.

Wir haben die Verantwortlichen im Jahr 2012 darauf angesprochen und bekamen zur Antwort:

«Sollte dies eintreten, wird die DAV prüfen, ob ein Nachtbetrieb der Lichtsignalanlage Autobahnanschluss-Europabrücke eine adäquate Lösung darstellt.»

Die DAV erklärte zur Problematik Nachtverkehr auch am „Workshop Verkehr Kreis 10“, sie werde nicht „künstlich“ den Verkehr behindern. Im Klartext heisst das, es gibt kein Nacht-Verkehrs-konzept, dies wurde auch so bestätigt, das Verkehrskonzept ist auf die Stosszeit ausgerichtet.

Nachts gilt: Freie Fahrt für freie Bürger, den TCS wird’s freuen.

Apropos Bürger, sind wir nicht auch Bürger? Haben wir nicht auch Rechte? Haben wir als Steuerzahler in der Stadt weniger Rechte als der Durchgangsverkehr?

Bisher wurden Strassen gebaut für den Verkehr. Doch nun beginnt man zu realisieren, dass links und rechts der Strassen Menschen ihr zu Hause haben, sogenannte Anwohner, oder Gefangene des Verkehrs.

 

Wir wollen nicht länger die Gefangenen des Verkehrs sein, befreien wir uns!

Wir wollen auch mal abends auf dem Balkon (Vorgarten hab ich nicht) sitzen und bei einem Glas Bier oder Wein diskutieren, ohne uns anschreien zu müssen, damit wir vor lautem Verkehr den Partner überhaupt verstehen können!

Pressemitteilung "VBZ-Passagiere gehen baden"

Medienaktion: 300m zur nächsten ÖV-Haltestelle

am Samstag, 24.08.2013 um 11 Uhr (Ersatztermin bei schlechtem Wetter 31.08.2013)

 

Wir begrüssen sehr, dass die VBZ bestrebt ist, innerhalb der Stadt Zürich den EinwohnerInnen innerhalb von 300 Metern Luftlinie eine Haltestelle anbieten zu können. Leider wird die Topografie ausgeblendet, weder Fluss noch Berg werden berücksichtigt. Wie dies bei den AnwohnerInnen der Strasse Am Wasser in Zürich Höngg konkret aussieht, zeigen wir mit unserer Aktion "VBZ-Passagiere gehen baden".

Als Startort haben wir den Kloster Fahr-Weg Höhe Tobeleggweg 9 ausgewählt und gehen von hier zur nächstliegenden Haltestelle, dies ist mit 300m Luftlinie die Haltestelle Hardhof. Dazu werden wir den Fluss schwimmend überqueren müssen.

 

baden

 

Die Aktion werden wir kreativ und humoristisch schmücken wie zum Beispiel

Patrizia M., Hausfrau, geht Einkaufen:
„ Das schwierigste ist, das Brot trocken nach Hause zu bringen"

oder

Regina A., Partymaus, geht feiern:
„ isch voll unkuhl: mis make up schwimmt i dä limmat"

 Im Anschluss werden unsere Darsteller an der Haltestelle Hardhof mit Plakat und Sprechblase bereit stehen für einen Fototermin und ein Interview.

 

Wir möchten mit unserer Aktion darauf aufmerksam machen, dass die Strassen Am Wasser, Hardeggstrasse, Kloster-Fahr-Weg und Tobeleggweg durch den ÖV unzureichend erschlossen sind und fordern eine Buslinie.

Dabei verweisen wir auf das Postulat von Florian Utz (SP) und Guido Trevisan (GLP) vom 27.06.2012

Einführung einer Buslinie auf der Route Hauptbahnhof-Am Wasser-Rütihof

Beide Gemeinderäte werden an unserer Aktion "VBZ-Passagiere gehen baden" teilnehmen und werden versuchen, das Budget der Stadt Zürich trocken über die Limmat zu bringen.

Ebenfalls teilnehmen wird Stadtratskandidat Samuel Dubno.

 

 

300m

Das Gesetz sagt

740.3 Verordnung über das Angebot im öffentlichen Personenverkehr :

3 Die Siedlungsgebiete gelten als durch den öffentlichen Verkehr

erschlossen, wenn die Luftlinienentfernungen zu einer Haltestelle,

unter Vorbehalt besonderer topographischer Verhältnisse, folgende

Werte nicht übersteigen:

a. 400 Meter im Einzugsbereich der Haltestellen von Linien, die der

Feinerschliessung dienen,

 

Die VBZ verzichtet auf den Begriff „besondere topografische Verhältnisse“ und stellt

den Grundsatz:

Das Gesetz gibt den VBZ vor, dass alle Einwohner und Einwohnerinnen innerhalb von 400 Metern (Luftlinie) eine Haltestelle erreichen können. Wir sind bestrebt, diese Vorgabe in der Stadt auf 300 Meter zu reduzieren. Daraus resultiert, dass ca. alle 300 Meter eine Haltestelle vorzufinden ist.

 

Die Strasse Am Wasser kam auch mal in den Genuss einer Buslinie, sie bekam die Nummer 71. Leider wurde sie aus Kostengründen am 14.12.2008 eingestellt. Viele empörte Anwohner beschwerten sich bei der VBZ und erhielten die Antwort, Am Wasser sei gut erschlossen, die Haltestelle Schwert sei die nächstgelegene Haltestelle. Mit einer Luftlinienentfernung von bis zu 400 Meter und einer Höhendifferenz von 60 Meter. Ist das der Bevölkerung zumutbar? Können ältere Anwohner dies überhaupt bewältigen?

 

Erst neulich wurde am Workshop Verkehr Kreis 10 über diese neue Buslinie diskutiert. Im Schlussbericht zum Workshop Verkehr Kreis 10 sagt die Stadt dazu, Zitat

Die Stadt sieht hier keinen Handlungsbedarf.

 

 

Kloster-Fahr-Weg

Entfernung nach Google:

 

Haltestelle

Entfernung

Höhenunterschied

 

Winzerhalde

450 Meter

10 Meter

Meierhofplatz

650 Meter

65 Meter

Schwert

650 Meter

60 Meter

Hardturm

700 Meter

0 Meter

 

 

 

Lärm-Display-Kampagne an der Breitensteinstrasse

"Lärmschutz bringt nicht nur Lebensqualität, Lärmschutz ist auch Gesetzesauftrag."

Mit dieser Aussage eröffnet das Tiefbauamt des Kanton Zürichs auf Ihrer Webseite die Lärm-Display- Kampagne.

Auf Initiative der IG Am Wasser / Breitenstein hat das Tiefbauamt des Kantons Zürich an der Beitensteinstrasse ein Lärmdisplay installiert. Dieser macht den Lärm für die LKW und Autofahrer sichtbar und hat zum Ziel, diese zu einer lärmsensibleren  Fahrweise zu bewegen.

Das Display zeigt alarmierend, wie hoch die Lärmbelastung ist. Ein einzelner Lastwagen zeigt das Lärm-Display mit 84 Dezibel bei 1 Meter Entfernung an. In einem Abstand von 4 Metern, und die Wohnhäuser sind in dieser Entfernung, ergibt das immer noch 72 Dezibel.

 

Der Immissionsgrenzwert für Wohn-/Gewerbe-Zonen liegt tagsüber bei 65 Dezibel, und in der Nacht bei 55 Dezibel. Der Alarmwert beträgt 70 Dezibel (siehe dazu die Website des BAFU).

Auch der GIS-Browser des Kantons Zürich zeigt für Am Wasser und die Breitensteinstrasse einen Wert einen Wert von 75,7 Dezibel tagsüber und 70 Dezibel nachts an. Beachtet werden muss, dass 3 Dezibel mehr einer wahrgenommenen Verdoppelung des Lärms entsprechen. Die Grenzwerte werden also keineswegs geringfügig, sondern vielmehr massiv überschritten.

  

 

Das Tiefbauamt des Kantons Zürich hält fest:

"Die Idee ist, dass es nicht nur wirksamer, sondern auch sparsamer ist, den Lärm nicht zu bekämpfen, sondern ihn gar nicht erst zu produzieren" und bringt es damit auf den Punkt.

Tempo 30 produziert im Vergleich zu Tempo 50 die Hälfte des Lärms. Deshalb fordern wir

Durchgehendes Tempo 30 auf der Achse Am Wasser / Breitensteinstrasse

Diese Forderung ist nicht nur bei den Anwohnerinnen und Anwohnern, sondern auch bei den Quartierorganisationen gut abgestützt. Im Frühjahr 2013 wurde der von der Stadt Zürich initiierte "Mitwirkungsprozess Verkehr Kreis 10" abgeschlossen, zu welchem lokale Organisationen wie die Quartiervereine eingeladen waren. Die Forderung nach Tempo 30 nachts wurde dabei einhellig überwiesen. Eine klare Mehrheit der Teilnehmenden unterstützte darüber hinaus auch die Forderung nach einem generellen Tempo 30, also auch tagsüber.

Eine sehr ausführliche Studie finden Sie bei der Fachhochschule Jena

 

BAFU Faktenblatt "Lärm macht krank"

Die dauernde Lärmbelastung ist jedoch nicht nur lästig, sondern sie macht die Anwohnerinnen und Anwohner krank. Das BAFU weist in seinem Merkblatt darauf hin, dass der menschliche Körper auf Lärm mit der automatischen Ausschüttung von Stresshormonen reagiert, was sich in einer erhöhten Herzfrequenz und erhöhtem Blutdruckwert zeigt. Untersuchungen weisen darauf hin, dass durch Lärm bluthochdruckbedingte Krankheiten zunehmen, aber auch Herzkrankheiten bis hin zum Herzinfarkt.

 

Heute nutzen gleich viele Fahrzeuge die Quartierstrassen Am Wasser und Breitensteinstrasse wie den Gotthardtunnel. Die Anwohnerinnen und Anwohner bezahlen mit ihrer Lebensqualität – und mit ihrer Gesundheit. Das darf so nicht weitergehen.

Es ist Zeit für Tempo 30!